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Karacho-Montag

Karacho-Montag c/o Dienstag. Pfingsten: Singular, Plural?

Nach der Konferenzkorrektur habe ich auch an Pfingsten weitergearbeitet – aber nur ein bisschen. Darum kommt der Karacho-Montag diesmal beim Dienstag mit der Frage nach dem Numerus von Pluraliatantum unter. – Ja, ich schreibe gleich noch, was das überhaupt bedeuten soll, aber erstmal: Die schnelle Zusammenfassung befindet sich in der Karacho-Box.

Pluraliatantum (egal, was man macht, Word unterkringelt das Wort rot) ist die Mehrzahl des Wortes Pluraletantum, das für ein Wort steht, das nur im Plural auftritt. Als da wären: Alimente, Gezeiten, Kosten und andere. Oder eben auch Pfingsten. Ostern ginge ebenfalls, Weihnachten auch. Die Frage ist, wie man mit der Pluralkongruenz der hohen kirchlichen Feiertage umgeht. Bei vielen Wörtern, zum Beispiel den Gezeiten, ist die Sache klar: Gezeiten sind für Sandburgenbauer eine ärgerliche Angelegenheit.

Die Weihnachten liefen wunderbar?

Zurück am Arbeitsplatz tauscht man sich ja gerne darüber aus, wie die Feiertage waren. Aber niemand fragt: „Wie liefen die Pfingsten bei euch?“, sondern eher: „Wie lief Pfingsten bei euch?“ Oder auch: „Hattet ihr schöne Pfingstfeiertage?“ Letzteres ist eine Zusammensetzung, auf die man gerne ausweicht. Prinzipiell gilt, dass Ostern, Weihnachten etc. aus einem Plural hervorgegangen sind, jetzt aber als Singular Neutrum aufgefasst werden. Man sagt: Weihnachten lief gut. Pfingsten war super. An Ostern war schönes Wetter.
Regionalsprachlich kommt es trotzdem vor, dass die Feiertage im Plural verwendet werden, dann meist mit Artikel: Die letzten Weihnachten waren wirklich turbulent. Genauso funktioniert es in formelhaften Verwendungen: Besinnliche Weihnachten! Schöne Pfingsten!

Übrigens: c/o bedeutet care of bzw. wohnhaft bei, im Hause etc. und ist eine Zusatzangabe bei Adressen wie auch z. Hd. Bei zu Händen verschiebt sich die Bedeutung allerdings je nach der Position in der Adressangabe. Steht die Angabe oberhalb des Empfängernamens, darf nur dieser den Brief öffnen, steht sie unterhalb des Firmen- bzw. Empfängernamens, ist die Sendung persönlich adressiert, darf aber zunächst auch von anderen Mitarbeiter/-innen geöffnet werden.

Harte Fakten: Die Zusammenfassung am Karacho-Montag

Pfingsten, Weihnachten, Ostern werden als Singular Neutrum aufgefasst: Weihnachten war dieses Jahr wieder gut. Regionalsprachlich und in formelhaften Wendungen wird auch der Plural verwendet: Das waren schöne Pfingsten! Besinnliche Weihnachten!
C/o steht für wohnhaft bei. Es wird unterhalb des Empfängernamens bzw. der Empfängerfirma gesetzt. Steht an dieser Stelle zu Händen, darf jeder Mitarbeiter der Firma den Brief öffnen, er ist aber an eine bestimmte Person adressiert. Soll nur diese den Brief öffnen dürfen, kommt zu Händen über den Namen bzw. die Firma im Adressfeld.

 

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