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Komma in Urlaub!

Bevor ich auf dem Weg in den Urlaub noch eine Münze in die Wortspielkasse werfe, hier noch ein kleines Kommaexempel. Es zeigt sehr schön, wie der kleine Strich den Sinn eines ganzen Satzes verändern kann. Mein Ausgangssatz sah so aus:

Patienten, die erstmals unsere Praxis aufsuchen möchten, können sich mit einem akuten Anliegen täglich, außer dienstags zwischen 08:00–10:00 Uhr in der Praxis vorstellen.

Ich habe das zweite Komma nach dienstags gesetzt, das ging aus den Sprechzeiten hervor. Nur am Dienstagvormittag gibt es also keine Sprechstunde für neue Patientinnen und Patienten.

Wenn das Komma nur ein bisschen verrutscht wäre, nämlich hinter 10:00 Uhr, dann hätten kommageschulte Patienten und Patientinnen der Praxis zu jeder Zeit die Bude einrennen können, außer eben am Dienstag zwischen 8 und 10 Uhr.

Vielleicht hat meine Arbeit also den Ansturm der Massen verhindert. Obwohl eine Arztpraxis natürlich nicht Primark ist und nur Lektoren und sonstige Textpedanten auf die Idee kämen, einem Kommafehler folgend eine Behandlung ihrer Rückenschmerzen rund um die Uhr zu erwarten. Es bleibt also bei der Erkenntnis, dass ein Komma – zumindest theoretisch – den Unterschied machen kann.

Ich wünsche einen schönen Sommer, viele richtige Kommas, wenig Regen. Ab 14. August habe ich wieder Platz für neue Aufträge.

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