Kasuskongruenz bei Als-Anschluss
Wo ist das Problem?
Ab und an fragt man sich, wie es eigentlich mit der Grammatik aussieht, wenn man einen Satzteil mit als anschließt. Heißt es: Wir können uns den jungen Dichter als einen/ein Denker von Format vorstellen. Ihm als gebürtigem/als gebürtiger Rostocker …?
Wie sieht die Regel aus?
Recht einfach: Der Anschluss eines Satzteils ist kasuskongruent, er folgt also dem Fall, in dem der Anfang des Satzes steht. Nominativ, Akkusativ und Dativ stehen also vor und nach als. Auch wenn eine Wortgruppe komisch klingt, kann man sich stoisch an diese Regel halten. Ihm als gebürtigem Rostocker … Wir können uns den jungen Dichter als einen Denker von Format vorstellen.
Was gibt’s für Ausnahmen?
Ja, die leidigen Ausnahmen … Im Genitiv kann es bisweilen sein, dass der Satzteil nach als im Nominativ steht. Dies kommt vor allem vor, wenn sich der Als-Anschluss auf das Subjekt bezieht und es einen Artikel gibt. Die Verpflichtung des Soldaten als ein tapferer Frühstücksadjutant …
Außerdem folgt der Nominativ, wenn kein Artikel vorausgeht und kein Adjektiv zum Substantiv gehört. Die Kraft des Mannes als unbändiger Held ist spürbar.
Denksport (Richtig oder falsch?)
Wie stärkt man den Ruf niedergelassener Ärzte und Psychotherapeuten als diejenigen, die die medizinische Versorgung in ganz Deutschland sicherstellen?
Auflösung spätestens im nächsten Beitrag. Oder natürlich durch kompetente Mitleserinnen und Mitleser.
Harte Fakten: Die Zusammenfassung am Karacho-Montag
Der Satzteil nach als weist den gleichen Kasus auf wie der Satzteil davor. Meine Mutter als holde Dame. Er schenkte seiner Nichte als seinem Liebling ein Pferd. (Am letzten Beispiel sieht man, dass Als-Konstruktionen nicht immer die erste Wahl sein sollten.)
Eine Ausnahme bildet in einigen Fällen der Genitiv, zum Beispiel, wenn er ohne Adjektiv und Artikel steht. Der Gesang des Laien als mahnendes Beispiel.