Das Klein-Klein als Schummelnummer

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Irgendwie habe ich es wohl mit Waschanlagen. An einer komme ich regelmäßig vorbei. Jetzt wird sie runderneuert – ein gewaltiger Bauakt. So schön das auch ist für die Autofahrer und alle Waschstraßenliebhaber, dem Lektor verschlägt es die Sprache, wenn er Baustellenbeschilderungen wie diese liest.

Lektorat Berlin Christian Wöllecke

Nicht frisch oder eigen, sondern irgendwie inkompetent

Das hat meiner Meinung nach auch nichts mehr mit Corporate Language zu tun. Der Satzanfang klein, die Höflichkeitsanrede klein. Man bekommt so ein bisschen das Gefühl, dass da jemand einfach Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung hat. Dazu kommt: Adresse und Monat sind groß geschrieben, so als bewegten sie sich in einer anderen Welt, als dürfte man nur diese beiden Dinge nicht kleinschreiben.

Wenn man Waschstraßen so bauen würden, kehrten die Bauarbeiter auf der Hälfte der Bauarbeiten der Baustelle den Rücken. Viel wird mit halbfertigen Waschanlagen nicht zu verdienen sein. Jetzt kann man nur hoffen, dass auch kein Texter an dieser Idee verdient hat. Und vor allem, dass nicht der nächste um die Ecke biegt und dem Unternehmen den folgenden Satz in den Mund legt: „Bei uns wird Service großgeschrieben!“


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