Paarige Gedankenstriche – das ist zu beachten
Wer trotzdem mit paarigen Gedankenstrichen arbeitet, sollte auf Folgendes achten: Ein Einschub braucht immer zwei Striche, und beide Striche müssen gleich lang sein. Das klingt jetzt erst mal trivial – taucht aber mit großer Regelmäßigkeit als Fehlerquelle auf: Häufig gibt es nur einen zweiten, kurzen Strich. Oder der zweite Gedankenstrich fällt einem Komma zum Opfer.
Bei paarigen Gedankenstrichen verhalten sich der zweite Strich und das Komma aber ein wenig wie die Spielfiguren bei einer modifizierten, „freundlichen“ Partie „Mensch ärgere dich nicht“: Sie dürfen nebeneinanderstehen (müssen es sogar). Während einfache Gedankenstriche das Komma schmeißen wie die rote die gelbe Figur – oder umgekehrt –, bleibt die Zeichensetzung im restlichen Satzgefüge bei paarigen Gedankenstrichen erhalten. Das Komma steht, wo es auch im normalen Satz stehen würde. Das letzte Komma innerhalb des Einschubs entfällt hingegen: Er – Klaus Meier, unser Vorsitzender – trat unter großem Applaus auf die Bühne.
Einsatz mit Augenmaß
Das erste Wort des Einschubs wird kleingeschrieben, außer es ist ein Substantiv. Ansonsten kann man Sätze, Teilsätze und alle anderen Zusätze in einen Einschub verpacken. Auch ein Ausrufe- oder Fragezeichen kann am Ende des Einschubs stehen. Er wurde – war er nicht leise genug gewesen? – bei seinem Einbruch überrascht.
Es gibt selten zwingende Gründe, paarige Gedankenstriche einzusetzen. Man kann sie aber durchaus verwenden, wenn man einen Einschub besonders hervorheben möchte. Übertreiben sollte man es dabei allerdings nicht – und in jedem Fall die nötige typografische Sorgfalt walten lassen. Sonst leidet der Text wie in diesem Fall:
Harte Fakten: Die Zusammenfassung am Karacho-Montag
Paarige Gedankenstriche sind immer zu zweit und gleich lang (Halbgeviert). Sie kennzeichnen besondere Einschübe und trennen stärker als Kommas.
Da wurde mir ganz anders – regelrecht schwarz vor Augen – und ich musste mich hinsetzen.
Die Kommasetzung im normalen Satz bleibt unverändert, innerhalb der Gedankenstriche entfällt das letzte Komma.
Letzte Woche fuhren wir aufs Wasser – und mit uns unser Vetter, der einen Bootsführerschein besitzt –, aber die anderen blieben lieber an Land.
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