„Zum Beispiel“ ist eine nachgestellte Erläuterung
Treffen wir in einem Text eine Aussage, dann liefern wir häufig gleich eine Erklärung mit, um das Gesagte zu präzisieren und greifbarer zu machen. Es ist kein Geheimnis, dass Texte gewinnen, wenn sie möglichst konkret geschrieben sind. „Es gibt viele berühmte Magier, zum Beispiel David Copperfield.“ „Einige Wörter sind aus der Mode gekommen, wie zum Beispiel ‚Trottoir‘.“ Wenn ein solcher Nachtrag das Gesagte genauer bestimmt, wird immer ein Komma gesetzt. Die nachgestellte Erläuterung lässt sich übrigens auch in der Mitte eines Satzes finden: „Viele Tiere im Wald, zum Beispiel Wildschweine und Rehe, sind sehr scheu.“ Dann wird immer ein zweites Komma am Ende der Erläuterung gesetzt, sie wird in Kommas eingeschlossen.
Fälle, in denen „zum Beispiel“ ohne Komma im Satz steht
Nicht immer führt das Auftauchen der Wendung „zum Beispiel“ zu einem Komma. Wenn man es zum Beispiel wie ein Adverb verwendet, wie es in diesem Satz direkt passiert ist. Es kann auch am Satzanfang stehen: „Zum Beispiel esse ich gern Nudeln mit Käse und Ketchup.“
Das Komma bei „wie“ und „wie zum Beispiel“
Auch bei diesen Wendungen handelt es sich um nachgestellte Erläuterungen, allerdings wird normalerweise kein Komma gesetzt. „Menschen wie Erwin haben ihre eigene Meinung.“ Ein Komma ist dann möglich, wenn die Erläuterung für das Verständnis des Satzes nicht zwingend notwendig ist. Beim eben angeführten Beispielsatz ist dies unmöglich, da unmittelbar eine Aussage über Erwin getroffen wird. Beim folgenden Satz geht es aber eher um die Kategorie einer Sache: „Schwimmhilfen[,] wie zum Beispiel Schwimmflügel[,] sind an der Kasse erhältlich.“ Möglich ist dies auch mit einem bloßen „wie“: „Die Reisekosten[,] wie Übernachtung, Frühstück, Bahntickets[,] sind separat abzurechnen.“
Die Abkürzung „z. B.“
Wenn man ein Mensch ist, der viel Freude an Beispielen hat und dies auch gern in der Sprache zum Ausdruck bringt, dann kann die dauerhafte Ausschreibung von „zum Beispiel“ anstrengend sein und dem Text unter Umständen eine gewisse Sperrigkeit verleihen. Ich bin besonders in informierenden und unterhaltenden Fließtexten kein großer Freund von Abkürzungen, aber in technischen Kontexten, Gebrauchsanweisungen oder auch akademischen Texten haben sie durchaus ihre Berechtigung. Bei „z. B.“ gibt es ein paar Dinge zu beachten:
- Zwischen den beiden Buchstaben steht immer ein Leerschritt; um ungewollte Trennungen zu vermeiden, kann man in der Textverarbeitung ein geschütztes Leerzeichen verwenden (in Word Strg + Shift + Leertaste).
- Am Satzanfang wird das „Z“ großgeschrieben. „Z. B. Müller war ein Topspieler.“
- Ein Komma wird bei der Abkürzung von „zum Beispiel“ genauso gesetzt, als wäre die Form ausgeschrieben: „Ich liebe Spiele, z. B. Schach und Halma.“
Auf einen Blick
Bei der nachgestellten Erläuterung „zum Beispiel“ wird ein Komma gesetzt. Steht die nachgestellte Erläuterung nicht am Ende, sondern in der Mitte des Satzes, wird sie in Kommas eingeschlossen. Diese Regeln gelten auch bei der Abkürzung „z. B.“ „Ich liebe vieles an Berlin, zum Beispiel den Fernsehturm.“ „Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel den Fernsehturm, gibt es in Berlin einige.“ „Er hat viel geforscht, z. B. zu Kant, Hume und Locke.“
Bei einer nachgestellten Erläuterung mit „wie“ oder „wie zum Beispiel“ kann ein Komma nur dann gesetzt werden, wenn die Erläuterung für den Satz nicht zwingend notwendig ist. Das Komma ist dann optional. „Ein Angestellter wie Holger ist Gold wert.“ „Angestellte der Gebäudereinigung[,] wie zum Beispiel die 52-jährige Anita B.[,] bekommen oft nur den Mindestlohn.“
Titelbild: Christina Winter on Unsplash
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