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Duden Mentor im Test: Was kann die Software?

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Mit dem Duden Mentor gibt es eine Cloud-Software auf dem Markt, die Texte besser machen will. Nachdem ich die Software bereits 2019 begutachtet habe, musste dieser Artikel dringend überarbeitet werden. Im Folgenden finden Sie daher die aktualisierte Version.

Hinweis: Für diesen Test bietet mir der Duden Verlag einen kostenlosen sechsmonatigen Mentor-Nutzungszeitraum im Wert von 89 Euro. Ich hatte das Thema allerdings auch selbst auf der Agenda und hätte in jedem Fall einen Artikel verfasst. Erschienen ist dieser Blogartikel zuerst am 7. August 2019. Sie lesen die aktualisierte Version vom 17. September 2020.

Wenn Lektoren sich zu ihrem maschinellen Ersatz äußern sollen, steht das Urteil fest, oder? Nicht unbedingt. Ich bin durchaus interessiert, was Programme im Bereich Rechtschreibung und Sprache momentan leisten können. Deshalb hatte ich mich mit dem Thema schon in einem Beitrag zur automatischen Korrektur von Texten befasst. Nach einem ersten Test der Beta- und Premiumversion folgt nun das Testupdate des Duden Mentor 2020.

Grundsätzlich kann man den Duden Mentor kostenlos nutzen. Dann aber nur mit Werbung. Auch alle Premium-Funktionen wie die Stilverbesserung fehlen, die den Mentor erst zum Mentor machen. Ich beziehe meine Besprechung daher auf die Bezahlversion des Duden Mentors.

Der Testsatz

Im damaligen Beitrag zur Autokorrektur hatte ich einen Testsatz verwendet, den ich natürlich auch hier wieder ausprobiere.

Ich heiß Christiann un wohhne in Potsdam. Heute, teste ich mal dieses Tool. Um das zu verstehen muss ich mich damit rumschlagen. Oke, jetz heißt es wohl abschiednehmen.

Das Ergebnis ist okay. Im Gegensatz zur Betaversion erkennt der Duden Mentor inzwischen die Kommafehler bei Heute und um. Auch schlägt er inzwischen richtig und statt un vor. Aus Oke wird Okay, auch das ist korrekt. Noch immer kennt der Duden Mentor die korrekte Form Abschied nehmen nicht, er schlägt die falsche Substantivierung vor, es heißt aber nicht jetzt heißt es wohl [das] Abschiednehmen, sondern Abschied [zu] nehmen. Diesen Fehler habe ich übrigens schon vor einer ganzen Weile auch auf einem Edeka-Laster ausgemacht.

Außerdem kam es diesmal zu einem schwerwiegenden Fehler, meine Eingabemaske verschwand immer wieder einfach und ein leerer, weißer Bildschirm erschien. So etwas sollte natürlich nicht passieren, wenn eine Software schon über ein Jahr in Betrieb ist.

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Plötzlich verschwand das Fenster mit den Korrekturen.

So interpretiere ich das Ergebnis

Wenn man die Korrekturleistung unter die Lupe nimmt, fällt auf, dass der Duden Mentor den Text sehr wahrscheinlich noch nicht überblicken kann. Seine Korrekturvorschläge basieren nicht vorrangig auf der Syntax oder der Grammatik, sondern auf Wort-Ähnlichkeiten. Allerdings ist die Engine besser geworden. Das heißt, das Programm prüft nicht, ob beim ersten Satz eine Konjunktion wie und gefordert ist, sondern es versucht, ein Wort mit möglichst großer Nähe vorzuschlagen, da das Wort un nicht bekannt ist und somit nicht richtig sein kann. Nutzer/innen können sicher die richtige Form selbst finden, ihnen reicht der Hinweis. Anzumerken ist hierbei, dass auch die in Microsoft Word enthaltene Rechtschreibprüfung und andere Korrekturprogramme solche Fehler problemlos finden.

Beim Abschiednehmen ist die Sache weit schwieriger. Denn die Bildung von Substantivierungen bzw. die Unterscheidung, ob eher eine Infinitivform mit zu vorliegt, erfordert Kenntnisse, die Nutzer/innen ganz bestimmt von einer Software wie Duden Mentor erwarten. Wenn aber die falsche Form als die richtige vorgeschlagen wird, verfehlt die Software ihr Ziel. Das zeigt sich auch sehr deutlich bei einem weiteren Beispielsatz: Weder Mit ihm war nicht gut Kirschenessen noch Mit ihm war nicht gut kirschenessen wird als falsch angezeigt. Die einzige korrekte Form ist allerdings Mit ihm war nicht gut Kirschen essen. Denn man sagt wiederum nicht: Mit ihm war nicht gut [das] Kirschenessen.

Korrekturleistung: okay

Damit eine Korrektur als zuverlässig angesehen werden kann, müssen Entscheidungen begründbar und nachvollziehbar sein. Da sich Duden Mentor grundsätzlich nur auf allgemeine Regeln bezieht und dem Nutzer bzw. der Nutzerin die Korrekturentscheidung überlässt, ist dies beim Korrigieren nicht automatisch gegeben. Denn Nutzer/innen müssen immer erst interpretieren, wie die vorgeschlagene Regel auszulegen ist und ob eine Korrektur daher infrage kommt.

Außerdem sollten bei einer Korrektur nach Möglichkeit keine neuen Fehler in den Text kommen. Bei der Arbeit mit dem Duden Mentor fiel mir ein schönes Beispiel für diese Problematik auf, Duden Mentor strich „Tipping Point“ als falsch an und empfahl mir das Wort „Tippping Point“, einer allgemeinen Regel folgend. Inzwischen kennt Duden Mentor allerdings „Tipping Point“, der Fehler wurde behoben.

Das Problem ist sicher generell, dass die Software nicht automatisch identifizieren kann, ob es sich um ein Lehnwort aus dem Englischen handelt oder um ein deutsches Wort. Eine Regel reicht dafür nicht. Es ist zu vermuten, dass Texte mit vielen Wortneuschöpfungen – also Neologismen – oder fremdsprachlichen Lehnwörtern dem Duden Mentor Probleme bereiten. Das lässt sich ganz gut an einem Beispiel illustrieren: Tippe ich das falsche Wort „Startup“ ein, dann korrigiert Duden Mentor richtig zu „Start-up“. Schreibe ich aber „Start up“, gibt es laut der Software keinen Fehler.

Die Kür? Test der Stilprüfung

Wenn man sich nicht mit sprachlichen Finessen und Kleinigkeiten aufhalten will, kann man sich auch einem größeren Thema zuwenden, dem Stil. Denn mit der Namensgebung Mentor intendiert Duden ja eine ganz bestimmte Fähigkeit. Im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache finden sich auf der entsprechenden Seite die Bedeutungen „erfahrener Lehrer“ bzw. „Ratgeber, Berater, väterlicher Freund“. In diesem Sinne soll der Mehrwert also vor allem im Bereich der Text-Expertise generiert werden.

Das passt durchaus zum neuen Image des Dudens, der weniger als Verlag, sondern als digitales Kreativunternehmen auftreten will. Viele aktuell im Verlag erscheinende Titel zielen augenscheinlich eher auf das kreative Ratgeber-Segment ab. Nicht mehr nur richtig, sondern vor allem besser, erfolgreicher, zielgruppengerechter zu schreiben ist das Motto.

Bestimmte analytische Verfahren und Mechaniken sollen Texte besser lesbar machen. Auch hier geht es, so viel sei vorweg gesagt, vor allem um Regelmäßigkeiten. Anders als ein Mentor, der sich ja gezielt um die Probleme seiner Schützlinge kümmern kann und vor allem ihren Wissens- und Leistungsstand kennt, arbeitet der Duden Mentor – wie andere Software auch – nach dem Gießkannenprinzip. Ich möchte das an einzelnen Funktionen demonstrieren.

Füllwörter

Ja, Füllwörter sind vielleicht überflüssig. Nuancen braucht es nicht, zumindest nicht für die Software. Die Blätter eines Baumes sind grün, sie müssen nicht recht grün oder ein bisschen grün oder regelrecht grün sein. Die Krux am Wegstreichen des Überflüssigen ist, dass dafür nicht immer eine Notwendigkeit besteht (ja … nicht immer … auch so eine Füll-Aufweichung). Natürlich, weniger ist mehr. Aber Texte leben auch von der eigenen Sprache ihrer Schreiber/innen. Und häufig blitzt diese Sprache gerade in Nuancen und Füllwörtern durch. Nicht zu vergessen, dass es in Texten auch darum gehen kann, Umgangssprache zu imitieren, den Text direkt sprechen zu lassen.

Womit wir schon beim heiklen Thema wären, dass die stilistische Analyse nur dann sinnvoll ist, wenn vorher klar ist, ob gerade ein schnöder Amtsbrief, ein anregender Magazinartikel oder ein reißerischer Blogbeitrag geschrieben werden soll.

Was den Duden Mentor neben all dem ebenfalls stören würde: In meinem Beispielsatz stand viermal das Wort „grün“.

Wortwiederholungen

Ich gebe zu, das Markieren von sich wiederholenden Wörtern ist prinzipiell hilfreich. Es kann in einigen Texten die Qualität verbessern, indem verschiedene Wörter für die gleiche Sache einen größeren sprachlichen Raum schaffen. Im SEO-Bereich wird dann gern vom holistischen Schreiben gesprochen, die Ganzheitlichkeit ist also nicht mehr nur in der Heilkunde ein Renner. Bei der Arbeit mit dem Duden Mentor hat sich allerdings gezeigt, dass auch diese Funktion nicht immer zielführend ist.

So wurde mir im Text angestrichen, dass sich das Wort „Duden“ wiederholen würde. Leider würde es keinem Text helfen, einen solchen Eigennamen zu variieren. Noch mehr, es ist oft schlicht unmöglich. Denn ich kann natürlich auch „die Marke“, „der Verlag“ usw. schreiben, es wäre dann aber viel weniger holistisch, weil ich am ehesten einen Teilbereich des Konglomerats „Duden“ meine. Und nicht zuletzt heißt es eben nicht Müller Mentor oder Meier Mentor, sondern Duden Mentor (ja, richtig, der Mentor unterstreicht in diesem Satz das Wort „Mentor“ als Wortwiederholung).

Zweites Problem: Gerade bei Fachtexten und wissenschaftlichen Aufsätzen würde die Exaktheit unter der zwangsweisen Varianz leiden. Ich habe einen durchaus gut zu lesenden wissenschaftlichen Essay in den Duden Mentor eingespeist und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf vor lauter farbigen Markierungen. Geschätzt waren 60 Prozent der Hinweise auf die Wiederholung von Wörtern bezogen. Ich habe die Begutachtung dann ziemlich schnell abgebrochen, weil sie in diesem Kontext einfach nicht zielführend war.

Zu lange Sätze

Ebenso wie sich wiederholende Wörter kann auch die Anzeige langer Sätze ein nützliches Feature sein. Ich neige beim Lektorieren zwar auch dazu, Sätze mit mehr als einem Komma rauszuschmeißen, ich kürze, stelle um usw. Aber ich tue es mit Augenmaß. Für einen guten Lesefluss ist es besser, wenn sich lange und kurze Sätze abwechseln. Zwar ist das Schreiben in Hauptsätzen oft ein Garant für Kürze, aber es wird schnell langweilig.

Ich stand auf. Ich wusch mich. Ich ging in den Garten. Ich rief meine Mutter. Sie kam heraus. Im Garten sahen wir die Katze. Dann kam Vater. Er sah die Katze auch.

Zweites Problem: Wann ist ein Satz zu lang? Bei der Arbeit mit dem Duden Mentor wurden mir völlig unkritische Sätze als zu lang angezeigt, weil sie eine bestimmte Zeichenzahl überschritten. Häufig resultiert die Unverständlichkeit von Sätzen aber nicht aus der bloßen Zahl ihrer Zeichen. Es geht dann eher um den Nominalstil, um Passivkonstruktionen, Kommaschachteleien und solche Dinge.
Ich behaupte, dieser Satz ist lang, aber durchaus gut lesbar:

Es war heute Morgen, als ich beschloss, mit der Bahn in die Stadt zum Einkaufen zu Werthof zu fahren und dort ein sündhaft teures Collier für meine Freundin Marie zu kaufen, die ich erst ein paar Wochen zuvor bei einem Kurzurlaub auf den Malediven kennengelernt hatte – eine tolle Frau!

Nun dieser Satz; fast genauso lang, aber schwerer lesbar:

Am Morgen war mein Entschluss gereift, die Bahn zu nehmen, um im Werthof ein sündhaft teures Collier zu erwerben, was ich meiner neuen Freundin Marie, einer tollen Frau, schenken wollte, die ich, ein paar Wochen zuvor, bei einem Kurzurlaub auf den Malediven kennengelernt hatte.

Die Länge eines Satzes entscheidet also nur bedingt über seine Lesbarkeit.

Nicht mehr nur online: das Add-in für Word

Halten wir fest: Bis hierhin bietet der Duden Mentor einige durchaus nützliche Funktionen, die aber momentan ungeübten Schreiber/innen kaum weiterhelfen.

Bis zum September 2020 war die Arbeit mit dem Duden Mentor durch zwei Dinge erschwert: Alles musste online passieren – und man konnte nur 40.000 Zeichen korrigieren lassen. Natürlich hängt beides zusammen. Die Prüfung eines längeren Textes kostet Rechenleistung und Zeit. Außerdem wird es schnell unübersichtlich. Aber gerade wer professionell mit fremden Texten arbeitet oder selbst lange Romane oder Erzählungen verfasst, hat oft einen größeren Korrekturbedarf. Da heißt es dann permanent: Copy and Paste.

Nun gibt es auch ein Add-in für Microsoft Word, das ich probeweise installiert hatte. Zum einen hat mich gestört, dass ich mich beim Neustart von Word neu mit meinen Zugangsdaten anmelden sollte. Zum anderen ist es derzeit nicht möglich, zum Beispiel die Stilprüfung abzuschalten. Die Folge: ein buntes Dokument, in dem man nicht mehr durchsieht vor lauter Markierungen. Unmöglich, dort relevante Fehler herauszufinden, da der Duden Mentor ja auch die Wiederholung von Eigennamen anstreicht. Wenn es also in einem Text um Donald Trump geht, wird jedes „Trump“ separat markiert. Dabei greift das Programm auf breite, farbige Klammern links und rechts des Wortes zurück. Das nimmt jede Menge Platz weg und ist extrem unübersichtlich.

Ich nehme auch an, dass das Add-in auf eine Internetanbindung angewiesen ist. Es ermöglicht also nicht, offline damit zu arbeiten, was ich eigentlich als eines der Ziele eines Word-Add-ins angesehen hätte.

Dass man heute immer einen Internetzugang findet, ist durchaus üblich. Trotzdem ist es ein Punkt, den man bei der Auswahl einer Korrektursoftware im Hinterkopf haben sollte. Der Duden Mentor funktioniert, so weit ich das verstehe, auch in Word nur, wenn man online gehen kann.

Bezahlmodell: Der Preis ist weniger hoch als zu Anfang

Der Duden Mentor kostet im Juli 2024 9,95 Euro im Monat, bei einem Abo über 3 oder 12 Monate sinkt der Preis auf bis zu 6,95 Euro.

Für 19,95 Euro kann man sich zum Beispiel das Stilwörterbuch des Duden-Verlags kaufen. Dort stehen noch einmal ausführlich die Tipps, die der Duden Mentor stoisch anwendet. Außerdem gibt es dafür ebenso Software, mit der man digital nachschlagen kann.

Mit einem Vergleich zu anderer Software lässt sich der Preis noch einmal einordnen. Die Vollversion des Duden Korrektors kostet einmalig 79 Euro, für Language Tool Plus zahlt man als Privatperson oder Selbstständiger 59 Euro pro Jahr bzw. 4,99 Euro pro Monat. Beim Kauf von 2 Jahren Nutzungsdauer sinkt der Preis. Beide Programme bieten Add-ins für Microsoft Office. Und wenn wir gerade beim Thema sind: Microsoft Office 365, das von Haus aus eine inzwischen solide Rechtschreib- und Grammatikprüfung mitbringt, kostet 69 Euro im Jahr für Einzelanwender/innen.

Das Programm Papyrus Autor kostet einmalig 199 Euro.

Im Prinzip reicht in vielen Fällen die Word-Office-Prüfung schon aus. Wer Wert darauf legt, nach Duden-Empfehlung zu schreiben, ist mit einer zusätzlichen Bezahlsoftware aber gut versorgt.

Das Fazit: Keine Empfehlung für den „Duden Mentor“

Mir genügt das alles nicht, um den Duden Mentor vorbehaltlos zu empfehlen. Generell finde ich Korrektursoftware zur Absicherung meiner Korrekturergebnisse sehr nützlich. Und auch der höhere Abopreis ist natürlich nichts gegen den Stundensatz eines freiberuflichen Lektors. Aber der Preis sollte sich doch in der Leistung der Software widerspiegeln, und das ist für mich nicht der Fall. Dafür sind die Entscheidungen und Empfehlungen des Duden Mentors oft zu weit weg vom konkreten Text. Der Nutzer muss am Ende die Entscheidungen selbst treffen und hat eben keinen Berater an seiner Seite. (Ich bin hier auch so kleinlich, weil der Duden in Sachen Naming natürlich eine besondere Reputation besitzt und damit größere Verantwortung trägt. Sprache sollte ja keine Hohlkammer und keine werbetechnische Luftnummer sein.) Außerdem wirkt das Programm bzw. das Vermarktungsumfeld auf mich immer konfuser. Es gibt jede Menge Fehlermeldungen, ein unklares Preismodell und als Nutzer/in fühlt man sich schnell seltsam, dass man immer wieder „besonders günstig“ im Vergleich zum Normalpreis zum Zug kommt. Das Word-Add-in des Duden Mentor ist meiner Meinung nach momentan absolut unbrauchbar, da es keine Einstellungsmöglichkeiten gibt, nur die Rechtschreibung und Grammatik zu prüfen. Dadurch werden Dokumente so mit Anmerkungen überladen, dass eine Prüfung nicht möglich ist.

Wer die groben Schnitzer ausbügeln will und verschmerzen kann, dass hin und wieder auch neue Fehler in den Text kommen, der kann guten Gewissens mit der Korrekturfunktion von Microsoft Word arbeiten. Und wer einen Hinweis auf die von Duden empfohlene Schreibweise braucht, kann gut und gern zum Duden Korrektor oder zu Language Tool Plus oder Papyrus Autor greifen. Diese Programme sind ebenfalls noch nicht perfekt, aber werden kontinuierlich weiterentwickelt und haben einen guten und schnellen Support.

Titelbild: NeONBRAND on Unsplash


Kommentare

17 Antworten zu „Duden Mentor im Test: Was kann die Software?“

  1. Hallo Christian,

    auch ich habe jetzt ausgiebig das Programm getestet und muss sagen, dass du eine sehr treffende Rezension verfasst hast. Durch die Online-Prüfung dauert es unverhältnismäßig lange oder hat teilweise komplette Aussetzer (und es liegt nicht an meiner Internetverbindung). Alles im allen seh schade, da ich mir als freie Autorin erhofft hatte, eine qualitative Hilfe zu erhalten für die ich sogar den monatlichen Preis gezahlt hätte. Am Ende kann es aber tatsächlich vorkommen, dass ein Text fehlerhafter ist als vorher. Beispiel: Er war kurz angebunden. Wird zu: Er war angebunden, da Kurz als Füllwort gestrichen werden sollte. Na ja du hast alles wirklich exakt beschrieben, wie es in der Praxis ist. Danke für den konstruktiven Beitrag.

    1. Vielen Dank für dein Feedback. Es wäre ja wirklich schön, wenn man sich schon jetzt stärker auf die automatischen Korrekturen verlassen könnte. Aktuell ist es wohl am sinnvollsten, sich zwei oder drei Fachbücher zu den Regeln neben den Computer zu stellen und regelmäßig nachzuschlagen. So hat es zumindest bei mir funktioniert.

      Viele Grüße!

  2. Hallo!
    Ich bin 82 Jahre und fing vor zwei Jahren aus Langeweile mit dem Schreiben an. Duden- Mentor war stets eine Hilfe.
    Danke!
    Manfred

  3. Danke für diesen informativen Text, er hat mir sehr bei der Entscheidungsfindung für ein Korrekturprogramm geholfen!

    1. Super, das freut mich! Vielen Dank für den Kommentar.

  4. Danke für diesen schönen Artikel.
    Außer Duden Mentor gibt es ja auch
    languagetool Plus und Duden Korrektor.
    Welches Programm würden sie derzeit am ehesten für jemand der einfache Texte möglichst zuverlässig verbessert haben möchte empfehlen?

    1. Hallo! Ich hatte mich in dem Blogartikel Autokorrektur: Rechtschreibung einfach vom Computer prüfen lassen. Geht das? schon mit der Frage befasst, welche Lösung sich am ehesten anbietet. Meiner Einschätzung nach bildet der Duden Korrektor eine solide Basis bei der Arbeit mit Microsoft Word. Mit einem einmaligen Festpreis zahlen Sie anfänglich mehr, müssen aber keine monatlichen Gebühren zahlen und können Version-Upgrades vergünstigt beziehen, während es immer wieder kostenlose Updates der aktuellen Version gibt. Mit LanguageTool Plus können Sie erst mal recht günstig anfangen; was mir dort gefällt, ist das die Software ziemlich zügig in Richtung von Cloud-Software wie Google Docs entwickelt wird. Ich habe es zwar noch nicht getestet, aber theoretisch ist es natürlich super, das Programm im Zusammenspiel mit verschiedenen Plattformen einsetzen zu können. Mit 59 Euro im Jahr bzw. 4,92 Euro im Monat ist der Preis günstig. Aber auch die wordeigene Korrektur von Microsoft findet viele Basisfehler. Möglichst zuverlässig Fehler zu finden schafft nach meiner Meinung noch keines der Programme. Die Bezahlversionen von Duden Korrektor und LanguageTool Plus boten bei meinen letzten Tests ähnliche Leistungen.

      Viele Grüße

      Christian Wöllecke

  5. Interessanter und nützlicher Artikel.
    Hinweise: Nutzer/innen – falsche Anwendung des Schrägstrichs: „innen“ sagt nichts aus; „ungeübten Schreiber/innen“ – falscher Fall: Schreibern/Schreiberinnen (bin kein Gender- Anhänger)

  6. Interessanter Test mit wichtigen Ergebnissen! Ich habe eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen Duden Mentor und Duden Korrektor? Oder ist das nur eine andere Bezeichnung? Ich konnnte dazu nirgendwo etwas finden. Danke

    1. Hallo,

      ja, es handelt sich um zwei verschiedene Programme. Duden Mentor ist eine onlinebasierte Korrekturlösung, die vom Dudenverlag (Bibliographisches Institut GmbH) entwickelt und vertrieben wird. Der Duden Korrektor wird von der EPC Consulting und Software GmbH als Add-in für Microsoft Word entwickelt, man lädt sich das Programm auf den Rechner und kann auch offline damit arbeiten. Die Namensverwandtschaft kommt daher, dass der Duden Korrektor ursprünglich vom Dudenverlag selbst entwickelt, die Entwicklung 2015 aber eingestellt wurde. Dann hat die Firma EPC die Entwicklung übernommen. Nachlesen können Sie das hier, direkt im ersten Absatz: https://www.planettext.de/blog/rechtschreibpruefung_deutsch_englisch.html.
      Einen schönen Abend und einen schönen dritten Advent!

      Viele Grüße

      Christian Wöllecke

  7. Guten

    Machte darauf aufmerksam, dass man bei allen Programm noch seinen Verstand benutzen sollte, ansonsten ist Duden-Mentor wie andere Programme zu einer guten Korrektur fähig. Anders bei Papyrus Autor, dass regelmässige Update aufspielt, die als das Beste aller Programme bezeichnet werden kann.

    Es ist Gegenstand der Software von Duden-Mentor, dass vice versa zu Papyrus Autor (und anderen Programmen) der Käufer kein Programm erwirbt, das apriori (nur) ihm zu Verfügung steht, sondern nach 24 Stunden nicht mehr seine bezahlte Plattform ist. Das heisst, ausserhalb der 24 Stunden wird der Käufer mit Popapps und Aufforderungen belästigt – ein Premium abzuschliessen, obwohl er eine bezahlte Version erworben hat – wie auf einer billigen Plattform. Es würde Duden-Mentor gut an stehen, den sie haben viel zu verlieren, zumindest ist Duden seit der Gründung 7. Juli 1880 ein Namen, der in aller Leute Mund ist und seinesgleichen sucht.
    Empfehlung: Das erworbene Programm muss einem potenziellen Käufer aposteriori uneingeschränkt zu Verfügung stehen. Ansonsten ist das Programm von Duden-Mentor nicht zu empfehlen.

    Phil j.bader
    NB. Das Schreiben ist mit Duden-Mentor korrigiert worden.

  8. Hallo Jörg,

    dein Text ist niemals mit dem Duden Mentor korrigiert worden. Er weist so viele Fehler auf, die er richtig korrigiert. So enthält dein Text sehr viele Wörter, die mit „ß“ geschrieben werden, du sie aber mit doppeltem „S“ hier geschrieben hast.

    Bist du sicher, dass es wirklich der Duden-Mentor war, dessen Text du uns hier vorgelegt hast? Denn auch andere Fehler sind zuhauf noch vorhanden.

    Klar sollte aber auch sein, dass eine Sprache, vor allem die deutsche, niemals alle Eventualitäten korrekt abwägen kann. Natürlich sollte man als Schreiberling selbst die Rechtschreibregeln einigermaßen beherrschen, um Fehler, die der Duden-Mentor übersieht oder eine richtige Schreibweise als falsch reklamiert, händisch korrigieren zu können.

    Ich stelle fest, dass die meisten meiner Fehler auf Tippfehler beruhen oder auf Nachlässigkeit.

    Dann sprichst du von Käufern eines Programms, lieber Jörg, das „aposteriori uneingeschränkt zu Verfügung stehen“ muss. Ja, tut es das denn etwa nicht?

    Na klar, für eine Internetanbindung musst du natürlich sorgen … logisch.

    Einmal abgesehen davon, dass man das Programm nicht kauft, sondern gegen eine Gebühr lediglich nutzt.

    Übrigens, das Vokabular und die Lesbarkeit stelle ich natürlich ab, denn meinen Schreibstil lasse ich mir von niemandem vorschreiben, auch nicht von Herrn Duden.

    João

  9. Hi Christian,
    vielen Dank für deinen Beitrag!
    Ich finde dein Schreibstil hervorragend und sehr lesenswert. Außerdem hat es den Anschein, dass du sehr gewissenhaft das Programm geprüft hast.

    Ich bin Student und lege persönlich sehr großen Wert darauf mich eloquent auszudrücken. Wie weitgehend bekannt, ist es für wissenschaftliche Arbeiten allerdings gleichzeitig sehr wichtig, sich auf die inhaltlich relevanten Informationen zu beschränken.

    Da die integrierte Rechtschreibkorrektur von Office sehr viele Rechtschreibfehler übersieht (insbesondere Komma-Fehler), suche ich ein hochwertiges zuverlässiges Programm. Selbstverständlich kann ein solches Programm keinen Lektor ersetzen. Dennoch habe ich den Anspruch, dass es zumindest 95% der Fehler erkennt beziehungsweise nur ein professionell ausgebildeter Lektor die restlichen Fehler findet.

    Kannst du dafür ein Programm empfehlen?

    Herzliche Grüße aus Heidelberg

    1. Hallo Nicolas,

      danke dir sehr für deinen Kommentar. Es ist tatsächlich so, dass es meines Wissens kein solches Programm gibt. Insbesondere die Kommasetzung ist ein schwieriges Feld, da es hier zum einen etliche „Kann“-Entscheidungen gibt. Zum anderen können Signalwörter in unterschiedlichen Kontexten stehen, ein Beispiel dafür ist sowie: https://kommasetzung.net/komma-sowie/ Im Artikel habe ich beschrieben, dass sowie sowohl eine neben- wie auch unterordnende Konjunktion sein kann, was sich auch auf die Kommasetzung auswirkt.

      Ich habe tatsächlich auch noch keine Idee, wie viele Prozent der Fehler die Programme in langen Texten finden. Ich würde aber davon ausgehen, dass 95 % bei einem erfahrenen Lektor bzw. einer erfahrenen Lektorin auch schon ein guter Wert wäre. Also bei einer solchen professionellen Bearbeitung finden sich fast immer noch Fehler im Text. Denn selbst wenn man alle Regeln kennt, rutscht doch immer wieder mal etwas durch. Das passiert den Programmen nicht, dafür fällt es ihnen schwerer, sich im Text zu orientieren. Im Moment arbeiten sie eher Wahrscheinlichkeiten und Signale im Text ab.

      Mein Rat wäre daher, dass du dir das Buch „Duden Ratgeber – Handbuch Zeichensetzung“ kaufst. Wenn das eine Weile auf dem Schreibtisch liegt und du beim Schreiben immer wieder hineinschaust, dann wirst du schon nach wenigen Wochen besagte 95 % der Kommas richtig setzen. Ich werde in Zukunft aber auch noch mal einen Crashkurs zu diesem Thema als Blogbeitrag posten. Ich habe das schon länger vor, wenn ich mal wieder mehr Luft habe.

      Herzliche Grüße

      Christian

  10. Danke für den informativen Beitrag!
    Ich arbeite seit Jahren mit dem Duden-Korrektor, der mich mit all den Updates mittlerweile über 600 Euro gekostet hat.
    Ich arbeite mit dem Duden-Korrektor für InDesign. Der kostet deutlich mehr als für WORD. Warum, verstehe ich nicht …
    Der Duden-Korrektor ist hilfreich, könnte aber besser sein. Denn dass ein Korrekturprogramm doppelte Wörter in einem Satz nicht findet, finde ich wiederum SEHR schlecht. Doppelte Wörter findet der Korrektur nur dann, wenn sie direkt hintereinander stehen. Die fallen mir dann meist selbst auf … da sollte also am Algorithmus noch gearbeitet werden. Was die Kommasetzung betrifft, bin ich sehr zufrieden mit dem Programm.

    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar und die zusätzlichen Hinweise! Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, was die Leistungsfähigkeit der diversen Programme angeht.

      Herzliche Grüße

      Christian Wöllecke

  11. Ich bin vom LanguageTool wirklich positiv beeindruckt.

    Bei meiner Recherche bin ich auf ältere Artikel gestoßen, wo Fehler moniert wurden – bei meinem Test mit der aktuellen Version waren diese Fehler alle inzwischen behoben.

    Toll ist die Funktion, über sämtliche Browser Eingaben die Texte überprüfen zu lassen. Die Korrektur via Mausklick macht dabei schon fast Spaß!

    Ein großer Unterschied ist zu den anderen Programmen, dass nicht alles als fehlerhaft angezeigt wird. Wer 30 Seiten korrigieren will und fast alles rot markiert ist, hat viel Arbeit vor sich (wobei das meiste eigentlich bereits korrekt ist).

    Trotzdem werde ich mir zusätzlich noch den Duden Korrektor 14 (von EPC) anschaffen. Am Ende prüft Word 365 > LanguageTool > Duden Korrektor 14 das gleiche Dokument und wenn alle drei keinen Fehler mehr entdecken kann ich sicher sein, dass der Empfänger ohnehin keinen Fehler mehr entdecken wird.

    Der Duden-Mentor ist für meine Verwendung die teuerste Lösung, die mir am wenigsten nutzen bringt.

    Die gleiche Duden-Software von EPC ist ebenfalls in der Schreibsoftware Papyrus und Patchwork Autorenprogramm eingebaut. Hier kommt man theoretisch auf die gleichen Ergebnisse, jedoch müsste man den Text von Word in die genannten Programme kopieren. Zumindest bei Patchwork weiß ich, dass man sich häufig gleiche Wörter anzeigen lassen kann.
    Wenn in einem DIN-A4-Anschreiben plötzlich zwölfmal „ich“ vorkommt, kann das ebenfalls sehr hilfreich sein.

    PS: Beim LanguageTool kann man auf YT ein Video finden, wo man 20 % Rabatt für ein Jahr bekommt.

    Persönlich bin ich kein Fan von Abo Software, aber die Demo hat mich davon überzeugt.

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